2018, ZHDK SUMMER SCHOOL

Ende August besuchte ich das Seminarmodul „Staging Photography“ im Rahmen der Summer School der Zürcher Hochschule der Künste. Das Thema war die Inszenierung von Fotografie in Ausstellungen.
Kathrin Beer, die Dozentin dieses Seminarmoduls, stellte uns Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits vor dem Kurs ein paar Aufgaben: „Welche von uns besuchten Ausstellungen haben uns gefallen, warum? Welche nicht und warum?
Welche Ausstellungen hatte ich überhaupt besucht und welche blieben in Erinnerung? Ich brauchte einige Zeit, mich wieder zu erinnern.
Letztes Jahr war ich im Multimedia Art Museum in Moskau. Die Bilder von TIM PARCHIKOV waren überwältigend, genauso wie ein VR Projekt dazu. Im gleichen Museum war für mich auch eine Ausstellung von MARIO GIACOMELLI interessant, vor allem auch weil Giacomelli sich in den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts intensiv mit Strukturen auseinander gesetzt hat. In Aarhus, Dänemark, war ich im Kunstmuseum, da erinnere ich mich an nichts mehr ausser an diesen wunderbaren begehbaren Farbkreis auf dem Dach des Museums, nur schon deswegen will ich unbedingt nochmals dorthin. Die Ausstellung von DAVID YARROW in einer Galerie in Gstaad war extrem eindrücklich, auch wegen der grossen Formaten und aufwändigen Rahmungen. Aber das absolute Highlight aller Zeiten war die Ausstellung von Hannes Schmid im Kunstmuseum in Bern vor einigen Jahren. Ich war eingeladen in einer kleinen Gruppe von ca. 12 Personen an einer persönlichen Führung mit HANNES SCHMID teilzunehmen. Seine Arbeiten, seine Lebensgeschichte, dieser unerschütterliche Wille sind unglaublich beeindruckend und berührend.

Als Vorbereitung besuchte ich die Ausstellungen der beiden Konzeptkünstler Imi Knoebel und Till Velten im HAUS KONSTRUKTIV in Zürich. Die Gründe, warum ich diese Ausstellungen als Vorbereitung wählte, war einerseits weil mich gerade keine Fotoausstellung ansprach, die ich als besuchenswert hielt, anderseits interessieren mich die freien Bildformen, mit welchen Imi Knoebel vorwiegend arbeitet.

Der Gedanke über natürliche Bildformate beschäftigt mich schon seit der Photo18. Ein guter Freund besuchte mich in der Ausstellung in Zürich. Er stellte die Frage, warum eigentlich alle Bilder auf rechteckige Formen beschnitten werden. Gute Frage. Einerseits wohl, weil das Medium, der Film oder der Sensor der Kamera rechteckig sind und auch die Rahmen und Produktionstechniken. Aber sein Einwand, dass natürliche Formen höchst selten in einer rechteckigen Form zu finden sind, beschäftigt mich seither. Eine Antwort auf meine Frage in der Summer School Gruppe war, dass dies wohl von der Bildaussage ablenken und selbst zur Skulptur werden würde. Vielleicht mache ich eines Tages ein paar Versuche in diese Richtung, mal sehen, ob das funktioniert.

Jedenfalls ist Kunst auch immer eine Auseinandersetzung mit dem Künstler oder der Künstlerin, und die Botschaft hinter den Bildern macht eine Ausstellung interessant.